AM FALSCHEN ORT
von Alice Monica Marinescu & David Schwartz. URAUFFÜHRUNG / GEWINNER DES DRAMENWETTBEWERBS „ÜBER GRENZEN SPRECHEN“ 2012
Premiere:30.6.2013, Studio - Bad.Staatstheater Karlsruhe
Am falschen Ort dokumentiert das Schicksal von Flüchtlingen an der Außengrenze der Europäischen Union. Ausgehend von realen Lebensgeschichten, beleuchtet es fünf Biografien am Rand der rumänischen Gesellschaft. Da ist die obdachlose alte Jüdin in Bukarest, der staatenlose Mann aus Palästina, der junge Afghane, der über den Iran schließlich nach Rumänien flieht, die Serbin und die Irakerin, die der Krieg jeweils aus ihren Heimatländern vertrieben hat.
GAS I+II, Ruhrfestspiele Recklinghausen
nachtkritik:
DINNER FOR ONE mit Songs
Presse:
Badische Neueste Nachrichten, Rüdiger Krohn, 02.01.2013
… Die berühmte … Urfassung des „Dinner for one“ dauert knapp elf Minuten. Die Karlsruher Zubereitung im „Studio“ macht daraus satte 70 Minuten, denn hinter dem Titel-Zusatz „mit Songs“ verbirgt sich der Einfall der Inszenierung, das bekannte Geschehen immer wieder zu durchbrechen durch mehr oder minder beziehungsreiche Lieder, die von der Piaf bis zu Madonna, von Michael Jackson und Frank Sinatra bis Joe Cocker und Tom Jones reichen, jeweils begleitet von Johannes Mittl am Flügel. Da droht zwar bisweilen der komödiantische Effekt des Geschehen im musikalischen Dekor ein wenig unterzugehen, aber die aufgekratzte Spielfreude der beiden Darsteller, denen Regisseur Michael Letmathe in kluger Zurückhaltung lange Leine gönnte, machte aus dem Abend eine sehr unterhaltsame Veranstaltung – und zwar nicht nur zu Silvester.
Im Mittelpunkt steht der vielseitige Robert Besta, der als Jimmy mit bemerkenswert gutem Englisch seine Späße mit Miss Sophie, aber auch mit dem animierten Publikum treibt, sich als versierter Sänger und Fiedler bewährt, mit parodistischen und tänzerischen Einlagen glänzt und souverän an den Fäden zieht, die die Aufführung mal zur blanken Blödelei, mal zum interaktiven Theater und mal zu virtuoser Komik, immer aber zum kurzweiligen Bühnen-Jux lenken.
Ihm zur Seite gibt Eva Derleder die Miss Sophie als liebenswürdig greises Mädchen, das unter den Avancen des jungen Butlers zu koketter, scheuer Begierde erblüht – ganz wie in Madonnas Song „Like A Virgin“: „You Made Me Feel Shiny And New“ (durch dich fühle ich mich glänzend und neu). Das Publikum dankte dem ungleichen Paar mit nachdrücklichem Beifall und erzwang gar einige Zugaben von den Protagonisten, bevor es dann zum mitternächtlichen Feuerwerk enteilte.
DER VORNAME
Presse:
BNN, Michael Hübl, 17.12.2012
Schlag auf Schlag – Turbulente Komödie: „Der Vorname“ in Karlsruhe
Kleine Ursache, große Wirkung. Am Ende ist alles Porzellan zerschlagen. Ah was, Porzellan: Elisabeth und Pierre verwenden selbstredend Keramik vom Töpfermarkt, wahrscheinlich aus Nordafrika. Denn die beiden sind Pariser Intellektuelle, und da gibt es Multikulti-Küche, wenn Elisabeths Bruder Vincent samt Ehefrau Anna als Gäste erwartet werden (...) Die Frontlinien liegen fest: dort die kritischen Non-Konformisten, hier die smarten, konservativ geerdeten Erfolgsmenschen (...) Das Konflikt-Szenario ähnelt „Kunst“ von Yasmina Reza: zwei gegnerische Parteien, die sich in einem erbitterten Clinch wechselseitig hochschaukeln und dazwischen ein Schlaffi. Matthias Lamp gibt den täppischen Blasinstrumentalisten, der allen nur gut will, mit einer Trotteligkeit, die rührend und überzeugend wirkt, weil Lamp – nicht zuletzt in einer Gesangsnummer – zeigt, zu welch ernsten Tönen er fähig ist. Lamp alias Claude kommt am Schluss ganz groß heraus. Doch zunächst schlägt die Stunde von Vincent. Jonas Riemer spielt ihn mit nonchalantem Charme.
(...) Fortan geht es Schlag auf Schlag, der Lack zivilisierten Umgangs platzt explosionsartig. Den Knaller bringt das Weichei Claude. Womit er – ungewollt – provoziert, soll aus Rücksicht auf alle, die weder Film noch Stück kennen, verschwiegen werden. Denn dieser Clou steigert noch das Vergnügen an diesem von Dominik Günther mit viel Verve inszenierten Stück, das sich über einem Abgrund aus Klischees und kaschierten Verletzungen entfaltet.
Dem kräftigen Schuss Klamauk, mit dem Günter seine Regiearbeit aufgeputscht hat, wird Ute Baggeröhr als Elisabeth punktgenau gerecht – eine „Miss Catastrophe“, die gegen Ende die tragischen Seiten ihres Daseins offenbart. Sophia Löffler tritt als Vincents Verlobte Anna mit souveräner Kühle auf, Robert Besta schlägt als Pierre einen großen Bogen zwischen Versagertum und Macho-Allüre. Kurz: Langweile kommt an diesem Abend nicht auf. Reichlich Applaus.
"Der Magier"
Prof. Thut in "HOCHZEIT"
Trofimov in "DER KIRSCHGARTEN"
Herzog in "LORENZACCIO"
Rocky Schneider in "BIG MONEY"
In der Maske für den Doktor in "WOYZECK"
Gregor in "IMMER NOCH STURM"
Diener in "AFFAIRE RUE DE LOURCINE"
Erzengel Michael in "BRANDNER KASPAR"
Verrina in "FIESCO"
Aristan in "DIE HERMANNSCHLACHT"
Freiherr von Stein in "KÄTCHEN VON HEILBRONN"
"KONTRAKTE DES KAUFMANNS"
"KING LEAR"
Mortimer in "MARIA STUART"
Edmund in "EINES LANGEN TAGES REISE IN DIE NACHT"
Chlestakow in "DER REVISOR"
Petr in "SCHROTTENGEL"
Wang in "DER GUTE MENSCH VON SEZUAN"
Rüdi in "ST. MAGDA"
Der Doktor in "WOYZECK"
Meyer in "JAKOB DER LÜGNER"
Najdorf in "JAKOB DER LÜGNER"
Meyer in "JAKOB DER LÜGNER"
Der Geier im Kurzfilm "THE STATE IS A LADY"
TELL VARIATIONEN
ALICE
Kritik zu ALICE, Magazin ThatsMusical:
Trailer ALICE: